... Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.

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23.12.06, 21:49:40

highnoon

Ich bin der Friede

Ich bin der Friede. Kennen Sie mich eigentlich noch? Zugegeben, ich bin ziemlich abgemagert.
Kein Wunder bei diesen Zeiten. Oft werde ich beim Namen gerufen, und dann bin ich zur Stelle. Aber seltsam; meistens war es gar nicht so ernst gemeint und ich habe eher den Eindruck, ich störe.

Wenn ich mich selbst zu Wort melde zwischen alt und jung, zwischen rechts und links, zwischen Parteien und Gruppen, dann guckt man mich verwundert an, als wäre ich einer aus einer anderen Welt! Na ja, zugegeben, das bin ich ja auch. Ist es so falsch, wenn ich behaupte: So einen wie mich, so einen aus einer anderen Welt, so einen brauchen Sie doch heutzutage.

Du sollst - so lautet mein Auftrag - überall dort zur Stelle sein, wo die Vorurteile sich häufen, wo Missverständnisse wachsen, wo Fäuste geballt werden. Wo der Hass Mauern aufrichtet. Überall dort soll ich dazwischen sein, Brücken schlagen. Verständnis wecken, Misstrauen ausräumen.

Als ich den Auftrag bekam, dachte ich: Sie werden froh sein, wenn ich komme. Sicher - ein schwerer Auftrag. Aber ich war ja gut ausgestattet: mit Geduld gekleidet, mit Langmut bedeckt, mit Gelassenheit ausgestattet und durch Phantasie und Einsicht ausgezeichnet. Also, ich dachte wenn ich komme, ich, der Friede auf Erden, sie werden mich begrüßen und aufnehmen, wie einen, den sie lange erwartet haben.

Aber - was ist daraus geworden! Vor die Tür geschickt haben sie mich, im Regen stehen gelassen. Sehen Sie doch selbst, wie zerzaust ich bin.

Ich frage Sie: Habe ich denn gar keine Chance mehr bei Ihnen? Dabei wäre das doch auch Ihre Chance - mehr als das!

23.12.06, 22:29:02

Zimmi

Hallo Highnoon,

du hast es auf den Punkt gebracht. Wir gehen zu leichtfertig mit dem Frieden um.

Ich wünsche dir eine besinnliche Weihnacht.

Liebe Grüsse Zimmi
24.12.06, 14:46:25

HeadSwitch

geändert von: HeadSwitch - 24.12.06, 14:48:25

Zu "Frieden" fallen mir sofort 2 Zitate ein...


Willst du Frieden, arbeite für Gerechtigkeit!
Papst Johannes Paul II


Moralisch gesehen besteht kein Unterschied,
ob eine Person im Krieg getötet wird,
oder zum Verhungern verurteilt wird durch die Gleichgültigkeit der anderen.

Willy Brandt

Frohe Weihnachten
HeadSwitch


 
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