Griechische Schulden

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13.11.11, 21:39:08

Zimmi

Manches ist so absurd, dass ich es nicht glauben mag.

10 Hinweise, um zu verdeutlichen, warum Griechenland so weit gekommen ist …

In einem sehr strengen Artikel gegen Griechenland hat der Daily Mail (New York) einige dieser Verschwendungen oder steuerlichen Missbräuche aufgezählt, gegen die die Papandreou-Regierung zu kämpfen versucht:

1. Die Metro von Athen ist klimatisiert und bietet Plasma-Bildschirme, um die Fahrgäste zu unterhalten. Und sie ist gratis für die 5 Millionen Einwohner der Hauptstadt. Das heißt, eigentlich ist sie es nicht, aber weil es keine Schranken gibt, um Passagiere ohne Ticket am Durchgang zu hindern, gibt es nur wenige Fahrgäste, die sich darum kümmern, ein Ticket zu lösen. Übrigens ist die Athener Metro, die 1,7 Milliarden Euro gekostet hat, vom europäischen Steuerzahler bezahlt worden.

2. Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Angestellten der griechischen nationalen Eisenbahngesellschaft einschließlich der Arbeiter und des Reinigungspersonals der Züge beträgt 70.000 Euro. Dieser Personalaufwand macht ein Drittel der Angestellten im privaten griechischen Sektor aus.

3. Der Jahresumsatz dieser Gesellschaftbeläuft sich auf ca. 90 Millionen Euro, denen 575 Millionen zahlbare Gehälter gegenüber stehen! Das hat selbst einen griechischen Politiker zu der Bemerkung veranlasst, dass es billiger gewesen wäre, die Passagiere mit privaten Taxis zu befördern.

4. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich das Gehaltsvolumen der öffentlichen Hand verdoppelt.

5. Für mehr als 600 Berufe, die als „hart und gefährlich“ bezeichnet werden, liegt das Rentenalter bei 50 Jahren mit einem Rentenanspruch von 95 % des letzten Jahreseinkommens. Zu diesen harten und gefährlichen Berufen gehören u.a. Konditoren, Radiosprecher, Frisöre und Masseure in türkischen Bädern.

6. Die Steuererklärungen werden von den Steuerzahlern selbst ausgefüllt und selten überprüft. So geben in einem Land mit 12 Millionen Einwohnern lediglich 5000 Personen an, mehr als 100.000 Euro im Jahr zu verdienen. Dabei besitzen 60.000 griechische Haushalte mehr als 1 Million Euro an Investitionen, ohne von den im Ausland investierten Summen zu sprechen. Zahlreiche griechische Steuerzahler geben an, nur 12.000 Euro im Jahr zu verdienen, obwohl sie Schiffe, Zweitwohnungen auf griechischen Inseln und Grundbesitz im Ausland haben.

7. Wenn sich ein Finanzbeamter darüber aufregt, überreicht man ihm ein „fakelaki“, einen Umschlag mit Bargeld. Es gibt sogar eine Art informellen Tarifs, der bis zu 10.000 Euro bei den reichsten Haushalten geht. Es heißt, dass die durchschnittliche griechische Familie 2.000 Euro im Jahr zahle.

8. Die großen griechischen Reeder, die reichsten des reichen Vororts Kifissia, sind wegen der angeblichen Gewinne, die sie dem Land einbringen, von Steuern befreit. Die Werften sind jedoch leer und nur 500 Arbeiter bleiben, um die Schiffe der sterbenden Schifffahrtsgesellschaften zu warten.

9. Lediglich 300 Einwohner der reichen Athener Vorstadt Kifissia geben an, einen Swimmingpool zu besitzen. Die tatsächliche Zahl wird auf 20.000 geschätzt.

10. Insgesamt gehen dem Land jährlich 45 Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung verloren.

„Nachdem sie sich eine Schlacht mit der Polizei geliefert haben, kampieren nach wie vor tausende Manifestanten auf dem Platz, um auf die Entscheidung ihrer Politiker zu warten, die in der kommenden Woche über die strengen Sparmaßnahmen abstimmen sollen, die ihnen von Europa auferlegt wurden. Diese Manifestanten sollten ihren Zorn jedoch gegen ihr Land richten, gegen diejenigen Griechen, die sich jahrelang darauf konzentriert haben, ihrem Staat die Summen zu hinterziehen, die sie ihm schuldeten“, lauten die bitteren Schlussfolgerungen des Daily Mail.


13.11.11, 23:57:29

Weissnix

Nach dem, was ich über die Steuermoral der Griechen vernommen habe, dürfen wir das alles ruhig glauben, Zimmi. Und wenn es sich noch so absurd anhört.

So wie inzwischen selbst unsere Politiker glauben, daß Griechenland seine Bilanzen gewaltig geschönt hat, um Mitglied der Währungsunion zu werden.

Aber keine Angst, wir werden auch weiterhin zahlen, damit du dein Urlaubsland behalten kannst. Obwohl..., wenn du noch ein bisschen wartest, kannst du dir selbst ein Stücken Griechenland kaufen. *lachen*
14.11.11, 13:32:32

Ibuki

Hallo Zimmi,

was schlägst Du vor sollte getan werden?

Liebe Grüße

Ibuki

14.11.11, 16:03:28

Zimmi

geändert von: Zimmi - 14.11.11, 16:04:00

In Griechenland muss erst einmal politisch aufgeräumt werden. Die Korruption muss ihr Ende finden.

Gruss Zimmi
14.11.11, 16:22:38

Weissnix

Also Zimmi? Dein nächster Urlaub wird dann eher ein Arbeitsurlaub? *lachen*

Aber mal im Ernst, es ist an der Zeit, daß die EU-Gründerstaaten zugeben, daß das mit der EU so nichts ist und wird. Werden Spielregeln nicht eingehalten, muss der Rausschmiss folgen. Tut er das nicht, wird das ganze System wackeliger, als zwei bis drei Staaten abfangen können. Siehe Bella Italia. Aber selbst die haben den ersten Schritt getan und Bunga-Bunga zur Privatsache erklärt.

Der arme Berlusconi, jetzt so völlig schutzlos der bösen Justiz ausgeliefert.
14.11.11, 17:35:21

Maren

Zitat von Weissnix:
Also Zimmi? Dein nächster Urlaub wird dann eher ein Arbeitsurlaub? *lachen*Aber mal im Ernst, es ist an der Zeit, daß die EU-Gründerstaaten zugeben, daß das mit der EU so nichts ist und wird. Werden Spielregeln nicht eingehalten, muss der Rausschmiss folgen. Tut er das nicht, wird das ganze System wackeliger, als zwei bis drei Staaten abfangen können. Siehe Bella Italia. Aber selbst die haben den ersten Schritt getan und Bunga-Bunga zur Privatsache erklärt.

Der arme Berlusconi, jetzt so völlig schutzlos der bösen Justiz ausgeliefert.

*heul*- der Arme! *troesten*
Männer ,die mit dem Innenleben ihrer Hose "denken" sind NIE tragbar :rolleyes:

Maren :D
14.11.11, 17:51:21

tomdethleff

Es wird kein Rausschmiss geben. Denn sonst, war es mit dem EURO.

Es hängt alles mitdrin, wir haben uns selbst gefangen, den Knoten kriegt man nicht mehr auf.

Die Spielregeln müssen neu aufgestellt werden und jedes Mitgliedsstaat müssen sich daran halten. Warum hier Extrawürste gebraten werden sollen (Engländer), muss endlich aufhören.

Euch allen einen schönen Feierabend.

Gruß

Tomdethleff
14.11.11, 18:02:54

Maren

Tomdethleff:
Die Briten haben weiterhin ihr "Pfund" und keinen EURO......

Ansonsten: "Extrawürste" gehen nicht -für keinen!

Maren :rolleyes:
14.11.11, 18:29:25

Weissnix

Es wars mit dem Euro, wenn Griechenland nicht aussteigt.

Nur so kriegen die ihre Wirtschaft wieder auf die Reihe. Austreten, abwerten und dann, wenn die Bilanzen nachweislich über mehrere Jahre stimmen, mal vorsichtig Wiederaufnahme beantragen.

Aber so wie du Tom, denkt Politik ja auch. Um die Choose dann allerdings bezahlen zu können, werden eben Abstriche bei den Sozialleistungen gemacht und die Banken verdienen fröhlich weiter.

Ich glaube vor der Währungsunion ging es uns hier in Deutschland deutlich besser. Da musste man mit einem Vollzeitjob auch noch keine Aufstockung beantragen.

Aber Hauptsache der Export hat es einfach. Wem nützt der eigentlich?
15.11.11, 18:14:48

Ibuki

Ich tendiere auch für das Austreten der Wackelländer aus der Eurozone. Erst dann kann man meiner Meinung nach die Währungen durch unterschiedlich starke Abwertungen auf ihre wirtschaftliche Basis zurückführen.
Früher gab es den Ecu, den konnte man an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit anpassen und so die Finanzen regulieren.

Leider bin ich sehr pessimistisch was die Eindämmung von Korruption angeht. So ein System ist seit vielen Jahrzehnten wirksam und kann meiner Meinung nach auch nur über einen Zeitraum von Jahrzehnten deutlich zurückgedrängt werden.

Die Finanzmärkte arbeiten dagegen in Lichtgeschwindigkeit und werden das System Euro erheblich schwächen.

Meine Einschätzungen wo wir in 10 Jahren stehen, sind eher düster.


Liebe Grüße

Ibuki
 
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