Contergan-Forum

Ich und ein mir bekanntes Pärchen, wollten heute in Leverkusen, den japanischen Gartnen von Bayer besichtigen. Mein Bekannter und ich sind Conterganbehindert er ist auf den Rollstuhl angewiesen.
An sich kein Problem, nur wurde uns der Einlass verwehrt, mit der Begründung das Rollstuhlfahrer nur bis zum Teehaus dürften, ähnlich erging es einer Familie mit Kinderwagen, auch denen wurde der Eintritt nur bis zum Teehaus gewährt, weiter nicht. Die Begründung war, das die Wege angeblich nicht für Rollstühle oder aber Kinderwagen geeignet seien?! Im anschluß kam noch eine kl. Gruppe mit einen Rollifahrer, ob hier auch der Zutritt verwehrt wurde ist mir allerdings nicht bekannt?! Der vermtl. Pförtner meinte lapidar, das dies eine Anweisung von der Firma Bayer-Werk sei, bzw. von oben.
Ich nenne sowas Diskriminierung!
Das pikante daran ist, Bayer stellt Medikamente her, Conterganopfer wurden durch Medikamente geschädigt, von Grünenthal?!

der Zavi


P S Hunde dürfen nicht mitgeführt werden, auch nicht angeleint, die Aussage auf dem Einlasschild war allerdings sehr unklar!


http://www.leverkusen.de/stadtportrait/sehenswertes/sp_auto_260.cfm?men=levfuer&sub=besucher

Robbe, der japanische Garten ist Eigentum von den Bayer- Werken, aber ich denke auch die Stadt Leverkusen ist Eigentum der Bayer-Werke?! Aber Wer Weiß das schon so genau, ausser Bayer selber?!
der Zavi

@Frank, kommste mit?

@Robbe, ich hoffe nicht das ich in Hieroglyphenschrift schreibe?

der Zavi

Nach ein wenig Recherche mal den Part des "advocatus diabolus" übernehmen...:

Der Park gehört heute der Bayer AG, nachdem er ursprünglich 1913 vom Firmengründer als Privatpark angelegt wurde.
Wenn ich mal bei Google reinschaue
http://maps.google.de/maps?ll=51.01158,6.98147&t=k&z=20
sehe ich diverse Wege mit einzeln in Rasen verlegten Platten. Die dürfte man in der Tat kaum mit Rolli oder Kinderwagen vernünftig befahren können und wenn man es versuchen würde, wäre der Rasen zum Teufel... Der am deutlichsten sichtbare Plattenweg scheint sogar im Wasser zu liegen:
http://www.ingrids-welt.de/fotogalerie/deutsch/l13.htm
Viel Vergnügen dort beim Schieben...

Da stellt sich halt die Frage, ob man wirklich alles rollstuhlgerecht machen muss. Der fast 100-jährige Park, der deswegen vielleicht sogar schon unter Denkmalschutz o.ä. steht, dürfte dadurch seinen historischen Wert massiv einbüßen. Als Privatpark unterliegt er vermutlich eh keinen Gleichstellungsgesetzen und als Altanlage hätte er vermutlich Bestandsschutz.

Thematisch korrekt gestaltete japanische Gärten sind vermutlich nur sehr schwierig rollstuhlgerecht anzulegen. Sowas habe ich immer sehr kleinstrukturiert und verspielt in Erinnerung, da passt eine 1,5m breite gut befestigte rollstuhlgerechte "Schneise" nicht unbedingt gut rein ..., weswegen es *mich* nicht wundern würde, dass es da Probleme mit der Rollstuhleignung gäbe...

Da hätte man sich vorher mal informieren sollen, wie es mit der Zugänglichkeit aussieht oder ob es evtl. modernere Anlagen gibt, die auch per Rollstuhl ganz oder wenigstens teilweise zugänglich sind. Das Thema Rollstuhl und Gartenplanung gibt's ja nun auch schon paar Jahre, da könnte es bspw. bei einigen modernen Landes- oder Bundesgartenschauen der Fall sein, falls man dort auch japanische Gärten aufgenommen hat.

D.h. falls die Themen "japanischer Garten" und "Rollstuhl" überhaupt unter einen Hut zu kriegen sind. Bei Altanlagen wie dieser bezweifle ich das stark.
Ich vermute auch mal fast, dass es in der Vergangenheit Probleme gab mit Kinderwagen und Rollstühlen. Ich glaube nicht unbedingt, dass die schon von Anfang an seit der Öffnung für die Öffentlichkeit in den 50ern ausgeschlossen waren.

Wenn ich Wikipedia jetzt mal Glauben schenken darf, willst du den Part des "advocatus diaboli" spielen, sonst ist es der falsche Fall. Das aber nur, um auch ein bißchen zu ärgern.


Zuerst mal sprach keiner vom Schieben. Ekeltrisch ist in. Wen stört das bißchen Wasser? Allenfalls mich, wegen der nassen Füße, den Rolli nicht. Der kann das ab. Abgesehen davon erklärt es sich von selbst, daß der von dir aufgezeigte Weg nicht zu befahren ist. Aber, ob du es glaubst oder nicht: Ich bin schon älter als 3 mal 6, wiege auch schon mehr als 65 Pfund und nehme für mich daher das Recht in Anspruch selbst entscheiden zu können, wo ich lang komme und wo nicht.

Du sprichst den armen Rasen an. Ob der wohl von Hand gemäht wird oder eher, bei der Größe, mit einem Aufsitzmäher? Das wäre dann dumm, denn der belastet dann den Rasen sicher mehr. Ganz einfach weil die Flächenpressung, die seine Reifen auf den Rasen ausüben, höher sein dürfte, als die meines Rollis, dessen 3 Räder auch nicht schmaler sind als die des Rasentreckers, nur bringt der Rolli längst nicht das Gewicht. Im Übrigen hatte ich nicht vor, die Wege zu verlassen. So breit ist der Rolli nicht. Ich sitze über und nicht zwischen den Reifen.



So wirklich kleinstrukturiert ist der Garten nicht und auf 1,5 m Breite lege ich auch keinen Wert. 1 m Breite dürften die Wege gehabt haben und die reichen völlig aus.



Und wieder so ein weiser Ratschlag. Informiere dich mal unterwegs ohne Computer. Außerden stand draußen auf dem Schild folgender Satz: Zu ihrer eigenen Sicherheit tun sie bitte folgendes nicht: Und dann folgten Symbole wie Schilder die durchgestrichene Kinderwagen, Hunde usw. zeigten. Und nun die oberlehrerhafte Frage: Was haben wir alle mal über die doppelte Negierung gelernt? Eben! Ob auch ein durchgestrichener Rolli abgebildet war, weiß ich im Moment gar nicht. War da einer, Theo?



Diese Probleme gibt es auch woanders ganz sicher, trotzdem sperrt man Rollis nicht aus. Und schon gar nicht auf so unangenehme Art und Weise, wie durch diesen dreibeinigen Türsteher. Stellen wir da mal 'nen Behinderten hin, dem widerspricht wenigstens keiner.