Dass sich dort zwei Gruppen bilden konnten, die sich gegenseitig nicht mögen. Wie kann das zu erklären sein? Meine Spekulation ist dazu, dass in der Ortsgruppe versäumt wurde die Teilnehmer durch Kennenlernenspiele oder gemeinsames Singen und Musizieren aufeinander einzustimmen.
Lieber Ibuki, ein Treffen eines OV's ist sicherlich keine therapeutische Maßnahme. Kennenlernspiele, Rollenspiele und gemeinsamen Musizieren wären für mich ein Grund mehr, solche Gruppen zu meiden. Ich bin sicher, dass wir alle kopfmässig nicht unbedingt psychologisch behandelt werden müssen.
Menschengruppen brauchen meiner Meinung nach ähnliches wie eine Gruppe Affen, die sich z.B. durch Belausen gegenseitig entspannen. In Eurer Gruppe, dass zeigen die Blicke der anderen, scheint man anscheinend gruppendynamisch eher ungeschickt miteinander umgegangen zu sein.
Meines Erachtens liegt es daran, dass es Verständigungsprobleme dahin gehend gibt, dass einige der Meinung sind, dass man "Staffelungen" braucht. Hier wird mit angeblichen "Ungerechtigkeiten" liebäugelt und aufgerechnet. Eine Entschädigungssumme sollte für alle sein. Ich neide nicht, sondern ich erhoffe für uns alle eine überaus großzügige Entschädigung.
Wie bereits gesagt, dies sind nur Spekulationen, denn ich war nicht dabei. Könntest Du, Carla, aus den gemachten negativen Erfahrungen uns mitteilen, wie sich die beiden Gruppen hätten annähern können und es insbesondere Karl leichter fallen könnte weniger arrogant zu wirken?
Ich würde Karl empfehlen mehr Empathie denen gegenüber zu entwickeln, die eine andere Behinderungsart haben, als wie er selber. Das betrifft u. a. ja auch die Hörgeschädigten. Als Gruppe, die das Ziel hat, eine Entschädigungssumme zu erwirken, muss es "eineitliches" Denken geben. Und da hat Karl sich nicht als Beispiel zu nehmen, sondern er hat die ins Auge zu fassen, die es am allerschwersten getroffen hat. Von denen ausgehend hat ein Zusammenhalt zu erfolgen.
Da ja auch ich ein bisschen Karl bin, möchte ich Dir etwas von mir zeigen und hoffe doch sehr, dass Du da nicht Arroganz heraushörst.
Höre doch mal in folgendem Link etwas Gitarrenmusik von mir.
http://www.youtube.com/watch?v=ZwxX5mCan84
Sei mir nicht böse, aber diese Art Musik liegt mir nicht und gibt mir somit auch nichts. Darin liegt weder Trost, noch gibt es mir Lebensfreude oder macht mir das Leben leichter. Aber das liegt im Ermessen eines jeden selber - ich bin da sicherlich kein Maßstab.
Für diese Musik brauchte ich nirgendwohin reisen sondern nur viele, viele Stunden üben. Ich bin mir ganz sicher, dass ihr, Karl und Du auch interessante Hobbys habt.
Vielleicht solltet Ihr Euch bei der nächsten Sitzung über Eure Interessen und Hobbys unterhalten um der Sitzung etwas mehr Leichtigkeit zu geben.
Ich definiere mich nicht über Hobbys. Hobby ist Freizeit. Wenn überhaupt, dann ist das eine Randerscheinung bei einem Treffen des OV's. Mein Leben hat einen eigenen privaten Rahmen. Den trage ich dahin, wo es mir sympathisch ist, wo ich meinen Spaß habe, wo es Leute gibt, die mich so sehen wie ich bin. Die aber auch alles so berücksichtigen, wie ich es brauche - und zwar ohne groß darüber nachzudenken. Und das dürfte bei den spärlichen OV-Treffen eher nicht gegeben sein.
Wir sollten vielleicht mal damit anfangen, ehrlich uns gegenüber zu sein. Wir alle haben wenig gemeinsam. Jeder hat seine individuellen eigenen Probleme mit seiner Behinderung. Jeder geht damit individuell um. Man kann raten und Tipps geben, aber wer das wie umsetzt oder umsetzen kann, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Jeder, der mir vorschreiben will, wie ich das kompensieren kann, oder welche Tricks ich anwenden muss, damit etwas umgesetzt wird, arbeitet mit Grünenthal und der Bundesregierung Hand in Hand zusammen.
Und das dürfte ja wohl eher das falsche Ziel sein.