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Thema: Liebe Mum, lieber Dad ... (http://conterganinfo.de/forum/topic.php?id=3693)


Geschrieben von: Diandra am: 13.09.11, 07:47:03
Zitat von Zavi:
Zitat von Mahomi:
Liebe Diandra,
auch ich war im ersten Moment von der Anrede deines Briefes verwirrt.
Man muss sich einfach klar machen, dass die Namen, die Kinder für ihre Eltern verwenden, normalerweise nicht von den Kindern ausgesucht werden.
Meine Eltern heißen Mami und Papi, meine Schwiegereltern Mutter und Vater (auch bei Michael) und deine Eltern eben Mum und Dad.
Diandra, ich finde deinen Brief sehr schön und anrührend!


Ich finde den Brief traurig, ich habe ihn jetzt gelesen, der Brief macht verständlich das Diandra oft Wütend ist und Diandra in Teilen um sich schlägt.
Mir stellt sich die Frage wie kann man helfen und das meine ich ehrlich!


Hallo Zavi,

ja, wütend bin ich und darf ich auch sein. Aber ansonsten absolut friedfertig freuen ich schlage nie um mich - nutzlos - ich würde nur die falschen treffen ....

Wir sollten unsere Eltern nicht vergessen Zavi - man darf aufzeigen, was von Ihnen abverlangt wurde. Hier steht ein Bruchteil dessen, was ihnen das Leben mit einem Contergan-Kind geboten hat.

Diandra


Geschrieben von: salvia am: 13.09.11, 08:47:09
dem sitimme ich zu diandra!

die meisten conti geschichten werden ähnlich verlaufen sein, den ein oder anderen hat es schwerer getroffen, manche mussten auch ohne familie aufwachsen.
ich bin genauso dankbar wie du über die leistung meiner eltern. wirklich bewusst geworden ist mir das aber erst als ich den film "die eltern" ( ich hoffe der film heist so) gesehen habe, hab da erst dadrüber nachgedacht was sie geleistet haben, welchen dingen sie ausgesetzt waren, wie stark sie doch waren.
meine eltern haben sich nie beklagt, gejammert oder sonstwas, haben sich mein ganzen leben immer nur für mich eingesetzt, deshalb finde ich auch das sie ebenso eine "entschädigung" bekommen müssten wie wir!


Geschrieben von: Barbara am: 13.09.11, 09:46:20
Bei meiner Geburt und auch danach ist es genauso abgelaufen wie bei Diandra


Geschrieben von: seehas am: 13.09.11, 12:13:20
Erstmal danke Diandra, Du schreibst auf, was vielen von uns auch auf dem Herzen liegt!
Damals ein behindertes Kind zu haben war ein Makel. Hilfe gab es von keiner Seite. Alles war Kampf! Schon einen Kindergartenplatz zu bekommen, einen Platz in einer Grundschule für Nichtbehinderte, das war ein Spießrutenlauf.
Meine Eltern sind schon lange verstorben. Ich bemühe mich stets, für meine Kinder auch so "einzustehen" , wie meine Eltern das für mich getan haben.
Durch meine Eltern und meine Geschwister, und nur durch sie, bin ich so stark geworden.
------------------------------------------
seehas


Geschrieben von: Maren am: 13.09.11, 14:27:28
Zitat von salvia:
dem sitimme ich zu diandra!

die meisten conti geschichten werden ähnlich verlaufen sein, den ein oder anderen hat es schwerer getroffen, manche mussten auch ohne familie aufwachsen.
ich bin genauso dankbar wie du über die leistung meiner eltern. wirklich bewusst geworden ist mir das aber erst als ich den film "die eltern" ( ich hoffe der film heist so) gesehen habe, hab da erst dadrüber nachgedacht was sie geleistet haben, welchen dingen sie ausgesetzt waren, wie stark sie doch waren.
meine eltern haben sich nie beklagt, gejammert oder sonstwas, haben sich mein ganzen leben immer nur für mich eingesetzt, deshalb finde ich auch das sie ebenso eine "entschädigung" bekommen müssten wie wir!

Bitte korrigiert mich falls ich mich irre, aber ich meine mich erinnern zu können, dass die Eltern der verstorbenen Contis eine Entschädigung erhalten haben........
Manche Eltern der Überlebenden haben die Kapitalentschädigungen damals auch eher als Entschädigung für sich gesehen und diese nicht korrekt verwaltet - schlimm, aber es ist so öfter passiert.

Danke an Diandra
und liebe Grüße
Maren


Geschrieben von: salvia am: 13.09.11, 15:46:13
das weis ich nicht verwirrt

kann schon sein das es so war, aber die eltern deren kinder überlebten haben, haben nichts bekommen, jedenfalls nichts für sich wütend
bis zu meinem 18. lebenjahr haben meine eltern jeden cent der an entschädigung und rente kam auf ein sparbuch eingezahlt, über das ich dann mit 18 verfügen konnte, ich weis leider das es nicht bei allen so war.


Geschrieben von: Diandra am: 14.09.11, 08:41:16
Hm ... die Rente beiseite legen und sparen ? Die Abfindung auf ein Sparkonto legen ?

Ich kostete nicht mehr als wie meine Geschwister ?

z. B. größerer Verschleiß an Klamotten ?
höherer Verbrauch von Benzinkosten ?


Ich denke schon, dass die meisten Eltern anfangs diesen guten Vorsatz hatten. Das der Lebensunterhalt aber doch teurer war - oder man gebaut hat um es dem Kind später zu überschreiben.

Jedenfalls weiß ich, dass meine Eltern nie in die Sonne geflogen sind, dass sie in keinem Luxus gelebt haben, eine normale nützliche Familienkutsche gefahren sind und - dank meines Rollstuhls - immer eine "edle Sozialwohnung" an der Backe hatten. Rollstuhl = sozialer Brennpunkt.

Also dran bereichert haben sie sich nicht und als ich meine 1. eigene Wohnung hatte, ab da habe ich auch die Zuwendung komplett für mich erhalten.

Grüßle
Diandra