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Arminia fehlen 12 Millionen Euro
Stadt Bielefeld soll 6 Millionen geben
Bielefeld (-sg-). Bielefelds Stadtwerke-Chef Wolfgang Brinkmann will als Präsident des DSC Arminia Bielefeld kandidieren. Dabei wird er allerdings riesige finanzielle Probleme lösen müssen. Laut Deutscher Fußball-Liga (DFL) hat der Zweitligist für kommende Saison eine Finanzierungslücke von 12 Millionen Euro. Die Hälfte davon soll die Stadt Bielefeld stopfen.
Bei einer Pressekonferenz am Freitagmittag bei den Stadtwerken wurde die Dimension von Arminias finanziellen Schwierigkeiten erst richtig deutlich. Von den fehlenden 12 Millionen sollen 3 Millionen durch eigene Einsparungen reingeholt werden. Die heimische Wirtschaft will 3 Millionen beisteuern. Bleiben 6 Millionen, die die Stadt tragen soll. Darüber soll es am 6. Mai eine Entscheidung im Rat geben.
Zuvor hatte der DSC Arminia Bielefeld e.V. den Jahresabschluss für das Jahr 2009 vorgelegt. Demnach hat der Verein fast 25 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Zudem wurde ein Verlust von 757.000 Euro im vergangenen Geschäftsjahr eingefahren. In 2008 waren noch 465.000 Euro Gewinn erwirtschaftet worden.
Dabei konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten noch um 600.000 Euro auf 13,16 Millionen Euro abgebaut werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Tochtergesellschaft KGaA betragen 11,5 Millionen Euro, 2008 waren es noch 11 Millionen.
Die Gründe für die Verluste werden mit Einmaleffekten aus der Betriebsprüfung angegeben. So hatte es eine Steuernachzahlung in Höhe von 400.000 Euro für die Jahre 2005 bis 2007 sowie rund 350.000 Euro für anteilige Versand- und Produktionskosten für das Vereinsmagazin "Halbvier" gegeben, die nun im Verein gebucht werden müssen. Die Verluste werden weiterhin durch um 360.000 Euro höhere Abschreibungen erklärt.
Insgesamt hat sich die Bilanzsumme in 2009 um 200.000 Euro auf 27,6 Millionen erhöht. Um die gleiche Summe stieg das Sachanlagevermögen mit jetzt 24,9 Millionen Euro. Das Beteiligungsvermögen (Beteiligungen an den Tochtergesellschaften DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co. KGaA und DSC Arminia Bielefeld Management GmbH) bleibt den Angaben zufolge konstant bei 2,525 Millionen Euro. Das Eigenkapital beträgt nur noch 19.000 Euro, im Jahr zuvor waren es 776.000 Euro.
Das Präsidium des Fußball-Zweitligisten hatte einen neuen Steuerberater mit der Erstellung des Jahresabschlusses beauftragt, um eine weitere Entflechtung zwischen dem eingetragenen Verein und seiner Tochtergesellschaft KGaA zu erlangen. Die Wahl fiel auf die Steuerberatungssozietät "Nahmmacher - Mensendiek - Oestreich" aus Bielefeld. Den detaillierten Bericht wird Schatzmeister Andreas Mamerow, so die Pressemitteilung von Arminia, satzungsgemäß auf der ordentlichen Mitgliederversammlung am 6. Juni vorstellen.