Bayern-PräsidentHoeneß: „Dortmund ist eine relativ regionale Sache“
Ist da jemand angefressen? Borussia Dortmund hat dem FC Bayern zweimal in Folge die Meisterschaft entrissen. Bayern-Präsident Uli Hoeneß meint aber: Der BVB sei ein regionales Phänomen – im Gegensatz zum FC Bayern.
„Dortmund ist eine relative regionale Sache, Bayern ist ein Global Player“, sagte Hoeneß am Mittwoch auf der „dmexco 2012“, einer Messe für die digitale Wirtschaft in Köln als Antwort auf die Frage, was man im Ausland mit deutschem Fußball verbindet. Der BVB war zweimal in Folge Meister geworden und hatte die Bayern im DFB-Pokal-Finale 5:2 besiegt – die sich dafür aber in der Champions League bis ins „Finale dahoam“ siegten.
Er glaube daher nicht, dass Dortmund in der Vermarktung an den Bayern vorbei gezogen sei, sagte Hoeneß im Gespräch mit dem Vize-Chef der „Bild“-Zeitung, Alfred Draxler. „Wenn man in Peking über die Flaniermeile läuft und nach einem deutschen Fußball-Klub fragt, dann wird immer Bayern kommen und nicht Dortmund. Die Tradition aus 30 Jahren wahnsinnigen Erfolgen wird der BVB nie, nie, nie aufholen können. Dafür müsste Dortmund noch zehnmal hintereinander Meister werden, um vielleicht populärer zu werden.“
Ende Juli hatte sich Hoeneß noch zurückhaltender gezeigt und erklärt, der FC Bayern müsse nun selbst erstmal wieder Titel gewinnen.
Hoeneß will Nationalspielern die Flausen austreiben
In dem Gespräch äußerte Hoeneß nach Angaben des Blattes auch Lob für Bundestrainer Jogi Löw. Er habe allerdings das Gefühl, der Trainer sei nach dem überzeugenden Griechenland-Spiel bei der EM zum „Lord Löw“ gewählt worden, um dann nach dem Aus umso schärfer kritisiert zu werden. „In diesem Spannungsfeld kann man nicht arbeiten“, meint der Bayern-Präsident. Löw sei ein sehr guter Trainer. „Aber ich glaube, man muss den Spielern mal mehr den Tarif ansagen und sie viel mehr unter Druck setzen. Dazu müssen diese ganzen Flausen, die sie teilweise im Kopf haben, wie Hacke, Spitze und so weiter, reduziert werden.“
Zum Thema Fan-Gewalt erzählte Hoeneß laut „Bild“ eine Anekdote vom Mittagessen in Köln. Da habe man mit der Vereinsführung des örtlichen FC zusammen gesessen. „Da waren sie bereits sehr ängstlich, weil sie nicht wussten, wie ihr Nachmittag ablaufen würde, wenn sie absteigen. Und wenn ich mal so weit bin, dass ich Angst haben muss vor unseren eigenen Fans, dann wird‘s kritisch.“ Köln war zuletzt wegen der Vertragsauflösung von Kevin Pezzoni in die Kritik geraten, der Bedrohungen durch Fans vorausgegangen waren.